Erweiterung Kantonsschule — Romanshorn

Erweiterungsneubau Kantonsschule

Wet­tbe­werb 2024

Aus­lober: Staat Thur­gau, vertr. d. Kan­tonales Hochbauamt Thur­gau

Team: Moritz u. Peter Hil­gar­th, Alexa Reinel

Kol­lab­o­ra­tion: Land­schaft­sAr­chitek­tur — Dipl.- Ing. (FH) Mar­i­on Schlichtiger

Typolo­gie: Bil­dungs­bau

Kan­ton­ss­chule Roman­shorn, Weiten­zel­gasse 12, 8590 Roman­shorn-CH

Ziel unseres Entwur­fes ist die stetig gewach­sene Schu­lan­lage im Sinne eines «Weit­er­bauens» fortzuführen, sin­nvoll zu erweit­ern und nach­haltig zu verdicht­en. Das heutige Schu­lare­al liegt in Mit­ten des Bil­dungs-und Bewe­gungscam­pus. Das bestehnde Haupt­ge­bäude definiert sich als ein ganzheitlich­er Schul-und Sport­trakt, welch­er durch ein gross­flächiges Erdgeschoss eingesäumt wird und selb­st­be­wusst zwei Hoch­punk­te Rich­tung Osten und Nor­den auf dem Are­al markiert. Ergänzt wird der zen­trale Schul­bau durch kleinere Gebäude wie dem Schul­pavil­lion. Die Erweiterung sieht vor, die Bewe­gungsabläufe der Schule, sowie des gesamten Cam­pus aufzunehmen und durch eine kluge Platzierung der Neubaut­en die bere­its vorhan­dene Zonierung zu konkretisieren. Der neue Schul­bau wird ent­lang der Weiten­zel­gstrasse platziert. Eben­falls Rich­tung Osten ori­en­tiert gliedert sich der Neubau zu den bere­its beste­hen­den Hoch­punk­ten ein. Die Platzierung ermöglicht es einen von der Strasse abgeschirmten land­schaftlichen Freiraum zu schaf­fen. Zusam­men mit dem eingeschos­si­gen Neubau der Mensa/ dem Hör­saal wird zudem der Zugang zum Schul­hof zoniert. Der neue Mens­abau gliedert sich hier­bei durch seine Eingeschos­sigkeit ide­al in die beste­hende Struk­tur ein.
Der Bau­perime­ter weisst eine natür­liche Topografie auf, welche in zwis­chen Neu-und Bestands­bau um 1.00 Meter fällt. Die Höhen­dif­ferenz wird durch einen Verbindungs­bau, welch­er die Mediathek bein­hal­tet, geschickt aufge­fan­gen. Zulet­zt wird der Biolo­gi­etrakt an Südöstlich­er Ecke des Bestand­baues durch ein Geschoss erweit­ert. Somit lassen sich die Neubaut­en gut in die Gesam­tan­lage inte­gri­eren, und führen die Kör­nung des Bestands über dem Sock­el­bere­ich sin­nvoll fort.

Die Neubaut­en markieren den neuen Ein­gangs­bere­ich zum gesamten Schu­lare­al. Über ein Gefälle gelangt man dann auf den Schul­hof. Die Hauptzugänge sind durch die Gebäude­platzierung rund um den Schul­hof ange­ord­net. Die flächen­in­ten­sivsten, öffentlichen Räume wer­den alle in den Sock­elgeschossen ange­ord­net. Den Nutzun­gen entsprechend wer­den die Sock­elgeschosse mit ein­er über­höht­en Raumhöhe von 4.5 Meter pro­jek­tiert. Über dem Schul­neubau befind­en sich 2 weit­ere Voll- und ein Attik­ageschoss welche auss­chliesslich den hohen Bedarf an Klassen­z­im­mer abdeck­en. Die Fläche wird im Innen­bere­ich durch Atrien und Deck­endurch­brüche aufge­lock­ert. Diese zen­tralen Zonen eignen sich ausser­dem ide­al für Lern­land­schaften und Aufen­thalts­bere­iche.

Der Neubau wird als Holz-Beton Hybrid­bau pro­jek­tiert. Die erd­berührten Bauteile und die Untergeschosse sind aus nieder­festem Recy­cling­be­ton mit CO2-reduziertem Zement. Ein Skelett aus raums­paren­den höher­festen Beton­stützen und Unterzü­gen ergänzt mit ein­er leicht­en Holzver­bund­flachdecke. Vor­fab­rika­tion ermöglicht auch bei den höher­festen Ele­menten die Ver­wen­dung von langsam abbinden­den Beto­nen mit gerin­geren Treib­hause­mis­sio­nen bei gle­ichzeit­ig hoher Baugeschwindigket. Mit den nach­halti­gen Brettsper­rholzdeck­en, welche ver­schiedentlich auch im Hochhaus­bau einge­set­zt wer­den, wird durch die geringe Bauhöhe und flache Unter­sicht Platz für eine ein­fache Instal­lierung geschaf­fen und Gewicht ges­part, was über die Geschosse auf­sum­miert deut­lich kleinere Fun­da­tio­nen ermöglicht und damit zusät­zlich die Umwelt­be­las­tung reduziert. Das strenge, aber grosszügige Raster und der Ein­satz von robusten, dauer­haften Mate­ri­alien wo sie durch die Nutzung am stärk­sten beansprucht wer­den garantieren höch­ste Flex­i­bil­ität für Nutzungsän­derun­gen und eine lange Lebens­dauer. Eine ein­fache, klar struk­turi­erte Tragkon­struk­tion mit direk­ter und kon­sis­ten­ter Lastab­tra­gung trägt zur Wirtschaftlichkeit des Gebäudes bei.

Die Fas­sade wird als selb­st­tra­gen­der Holzele­ment­bau pro­jek­tiert. Ein fein gegliedertes Fas­saden­bild bildet sich ab dem 1. Obergeschoss ab und sym­bol­isiert das Weit­er­bauen auf einem starken Fun­da­ment in Form eines Sock­elgeschoss­es aus Beton. Die in die Fen­ster inte­gri­erten Lüf­tungs­flügel dienen ein­er­seits der natür­lichen Belüf­tung sowie der Nach­tausküh­lung. Das Holz wird naturbe­lassen und tritt dadurch in Dia­log zum Bestands­ge­bäude. Gle­ichzeit­ig ver­hin­dert die helle Fas­saden­farbe eine som­mer­liche Über­hitzung der Fas­saden­flächen. Die fün­fte Fas­sade, die Dachflächen, wer­den inten­siv begrünt und dienen den Schülern auf unter­schiedlich­sten Niveaus als Pausen­platz, Schul­gar­ten etc. und bere­ichert als Blick­punkt das umliegende Quarti­er.